Anatomie der Haare - Teil 3
Welche Funktion haben die Haare?
Bei vielen Tieren sind die Haare wichtig für die Wärmeisolierung, als Schutz gegen äußere Einflüsse und als Orientierungs- und Tastorgan. Bei Menschen spielen diese Funktionen keine große Rolle mehr und nur noch spezielle Haare haben eine Schutzfunktion. So schützen die Kopfhaare vor Kälte und UV-Strahlung und die Haare in Nase und Gehörgang vor dem Eindringen von Staubpartikeln.
Darüber hinaus können auch menschliche Haare Berührungsempfindungen, Druck- und Tastreize weitergeben – dank der vielen Nervenendungen an der Haarwurzel.
Nicht zuletzt haben Haare in allen Kulturen eine bedeutende, schmückende Funktion.
Wo befinden sich die Haare?
Sie befinden sich auf der gesamten Körperoberfläche mit wenigen Ausnahmen – Handflächen und Fußsohlen, Fingerinnenseiten, Brustwarzen und Lippen sind haarlos. Auch Schleimhäute sind grundsätzlich unbehaart.
Welche Probleme können die Haare verursachen?
Eine eitrige Entzündung der Haarbalgdrüse nennt man Furunkel. Ihre schwerste Verlaufsform wird als Karbunkel bezeichnet. Dabei sind mehrere benachbarte Haarfollikel entzündet (mit Gewebeeinschmelzung) und sondern Eiter ab.
Schadstoffe
Giftstoffe schädigen Haare besonders in der Anagenphase. Die Stärke und Dauer der Einwirkung eines Schadstoffs und die Empfindlichkeit des einzelnen Folikels spielen eine Rolle bei der Intensität der Schädigung.
Bei leichteren Schadstoffen wandeln sich Anagenhaare vorzeitig in Telogenhaare um, was nach zwei bis vier Monaten (entsprechend der Dauer der Telogenphase) zu Haarausfall führt.
Bei stärkeren Schadstoffen wird nur ein Teil der Anagenhaare in Telogenhaare umgewandelt.
Bei sehr starken Schadstoffen passieren die Umwandlung und das Einsetzen des Haarausfalls innerhalb von Stunden bis Tagen.
Extrem starke oder plötzlich einwirkende Schadstoffe führen innerhalb von Stunden zu einem Untergang der gesamten Haarmatrix: Die Haare brechen und fallen aus.
Haarausfall und Haarmangel
Die Bildung einer Glatze beruht bei Männern auf einer erblichen Veranlagung. Sie kann schon kurz nach der Pubertät einsetzen.
Androgene (männliche Geschlechtshormone) wie Testosteron haben auf das Wachstum der Haare unterschiedliche Wirkungen. Die Entwicklung der Kopfhaare wird gehemmt, es kommt zu Haarausfall und Glatzenbildung (wobei hier auch Vererbung und Alter eine Rolle spielen). Die Entwicklung der Körperhaare bei Männern wird dagegen durch Androgene gefördert.
Bei manchen Menschen kommt es plötzlich zu einem kreisrunden Haarausfall (Alopecia areata). Er kann zum Beispiel die Haare am Kopf, Bart, unter den Achseln, in der Genitalregion oder die Augenbrauen betreffen.
Ein Haarmangel (Hypotrichose) kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel Stoffwechselstörungen (wie Eisenmangel oder Mangelernährung), hormonelle Veränderungen (etwa in der Schwangerschaft, Stillzeit und in den Wechseljahren) oder Infektionskrankheiten (wie Typhus, Spätstadium der Syphilis, Grippe). Haarmangel kann aber auch erblich bedingt und angeboren sein.
Übermäßig viele Haare
Bei Frauen führt ein Überschuss an Androgenen zu einem männlichen Behaarungstyp (Hirsutismus). Die Ursache dafür bleibt in manchen Fällen unklar. In anderen ist der Grund eine Überproduktion von Testosteron (etwa bei Eierstocktumoren oder chronischem Übergewicht.
Menschen mit der sogenannten Hypertrichosis congenita tragen am Körper lange, dichte, seidigenartige Haare: Die angeborenen Lanugohaare bleiben weiter bestehen und werden nicht durch Vellushaare ersetzt. Die Betroffenen werden oft umgangssprachlich auch "Affenmenschen" genannt.
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